Thursday 12 September 2013

Joachim Löw: "Überragend gut gemacht", 07.09.2013

Die deutsche Nationalmannschaft hat Wortgehalten. Beim 3:0 gegen Österreich stand die DFB-Elf kompakt und am Ende sogar die Null. Bundestrainer Joachim Löw äußert sich im Interview zur Defensivleistung, seiner Personalentscheidung in der Abwehr und Miroslav Klose.

Frage: Herr Löw, wie wichtig war nicht nur der Sieg, sondern auch die Tatsache, dass nach den vielen Diskussionen die Null stand?

Joachim Löw: Das ist erfreulich, aber letztendlich zählt der Sieg. Wir waren ein paar Tage zusammen, haben an verschiedenen Dingen gearbeitet, haben auch über manche Dinge gesprochen. Wir wollten zeigen, dass der Gegner nicht das Gefühl hat, er ist auf Augenhöhe mit uns. Wir wollten bestimmen, wie der Gegner spielt. Wir wollten unser eigenes Spiel machen. Die Jungs haben das überragend gut gemacht. Wir waren der hochverdiente Sieger.

Frage: War die Defensivleistung wieder so, wie Sie sich das vorstellen?

Löw: Es gab immer Phasen, wo wir das besser hätten lösen können. Letztendlich war aber die Intensität, mit der wir den Gegner attackiert haben, wesentlich höher als in den letzten Spielen. Wir haben früh gestört und Österreich damit so ein bisschen den Zahn gezogen. Sie waren gezwungen, lange Bälle zu spielen, die wir ohne Probleme mit unserer Innenverteidigung abgefangen haben. Die Intensität, mit der die vorderen Spieler gearbeitet haben und den Gegner unter Druck gesetzt haben, war schon gut.

Frage: Was muss noch besser werden?

Löw: Das ist ein ständiger Prozess. Es gibt immer Dinge, an denen man als Trainer erkennt, dass es nicht 100 Prozent funktioniert. Aber wenn wir uns intensiv damit beschäftigen, klappen die Dinge. Man kann nicht immer verhindern, dass der Gegner Torchancen hat. Aber am Ende liegt es immer an der ganzen Mannschaft. Am Ende müssen elf Spieler auf dem Platz umschalten, müssen defensiv arbeiten mit der höchstmöglichen Intensität - und die war bei weitem besser als gegen Paraguay. Was den Kopf betrifft, diese Defensivarbeit zu leisten, war das schon sehr gut.

Frage: Miroslav Klose hat den Torrekord von Gerd Müller eingestellt. Wie wichtig ist es, dass das Thema endlich durch ist?

Löw: Die letzten Spiele ist immer darüber diskutiert worden. Das ist für ihn wahnsinnig erfreulich. Es ist gut, dass das Thema nicht mehr ständig vor den Spielen aufkommt. Ich freue mich für ihn, das Tor hat die Gegenwehr von Österreich etwas gebrochen.

Frage: Klose ist bereits 35. Was ist sein Geheimnis?

Löw: Das Geheimnis ist ganz einfach seine Professionalität, sein Kopf, sein Wille auf diesem hohen Niveau zu bleiben, nicht nachzulassen. Wenn er seine körperliche Fitness hat, ist Miro immer in jedem Spiel für Tore gut, für klasse Laufwege, für gute Kombinationen. Er ist ein außergewöhnlicher Stürmer. In dieser Form ist Miro für die Mannschaft wahnsinnig wichtig.

Frage: Sie haben sich in der Innenverteidigung für Jerome Boateng und Per Mertesacker entschieden, Mats Hummels musste auf die Bank. Warum haben Sie sich so entschieden?

Löw: Mats Hummels ist ein sehr guter Innenverteidiger. Ich habe ihn in den letzten Spielen bei Dortmund gesehen. Vielleicht hat er noch nicht die Sicherheit. Jerome Boateng hat aufgrund seiner Spiele bei Bayern diese Chance verdient.

Frage: Haben Sie überhaupt noch Zweifel am Gruppensieg?

Löw: Das ist immer klar unser Ziel gewesen, dass wir die Gruppe gewinnen. Wir haben fünf Punkte Vorsprung. Die Schweden haben gewonnen und auch noch das direkte Duell gegen uns. Wenn wir unsere Dinge so erledigen wie gegen Österreich, dass wir auf den Färöern und gegen Irland gewinnen, denke ich, dass wir das schaffen.

7 September 2013
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